Von den Bridal Falls zum Okanagan Lake, Tag 5

Der fünfte Tag begann entspannt mit dem ersten Mal Dumpen, also dem Ablassen des Schmutzwassers. Der sehr komfortable Camperland RV Park mit Full Hook-Up bietet diese Möglichkeit direkt am Stellplatz, man muss also nicht an eine zentrale Stelle fahren und dort ggf. in der Schlange stehen. Gerade für das erste Mal Dumping, bei dem ich trotz der sehr guten Einweisung etwas unsicher war, finde ich es sehr angenehm, wenn nicht hinter einem schon einen Schlange von ungeduldigen Wartenden steht.

Auch wenn das Dumping so in Ruhe durchgeführt werden konnte, ist es doch immer noch keine angenehme Tätigkeit und sicher das Detail des Urlaubs, das mir am wenigsten fehlen wird. Aber der Vorteil, seine eigene Toilette und Dusche mitzuführen, ist einfach riesig, insbesondere bei den in dieser Beziehung etwas pingeligeren Zeitgenossen, wie ich einer bin.

Gegen 10.30 Uhr haben wir uns dann auf den Weg gemacht. Gewünschtes Tagesziel war der Okanagan Lake, wir wollten das aber vom Wetter und den unterwegs gefundenen Gelegenheiten abhängig machen. Schließlich hatten wir noch über zwei Wochen im Camper vor uns, da muss man nicht gleich am ersten Tag Stress haben.

Zum Okanagan Lake kann man von Hope aus über den Highway 5 bis Merritt und von dort über den 97C bis Kelowna oder weiter südlich über den Highway 3 bis Penticton fahren. Diese Route, auf der man bis auf weniger als 10 Kilometer an die US-Grenze heranfährt, haben wir dann gewählt. Sie wurde mir als „landschaftlich überraschend schön“ von einem Kollegen empfohlen. Da ich aus gleicher Quelle auch schon die Hotelempfehlung und die Whale-Watching-Tour hatte, sind wir auch hier gefolgt und haben es nicht bereut.

Flusslauf am highway 3 in British Columbia

Die sehr schöne Strecke führt durch den Manning Park, wobei man gleich zu Anfang schon einige Höhenunterschiede zu überwinden hat, mit denen ich zu diesem Punkt der Reise noch gar nicht gerechnet hatte. Im Zusammenhang mit einigen Bauarbeiten am Highway hat das dafür gesorgt, dass wir eher langsam vorangekommen sind. Die Landschaft hat uns dafür aber vollends entschädigt.

Princeton

Bemerkenswerte Orte haben wir auf der Strecke nicht gefunden. Einen längeren Stop hatten wir nur zum Kaffeetrinken in Princeton gemacht. Ein netter Smalltalk mit der Bedienung im Coffee-Shop (die eigentlich lieber in Canmore leben würde) war dann auch schon das einzig Bemerkenswerte an diesem Städtchen.

Ab Princeton geht es dann auf dem Crowsnest Highway (3) erst mal wieder südöstlich weiter, bevor man dann auf den 3a wechseln kann, die Querverbindung zum Highway 97, der einen dann den ganzen Okanagan Lake entlangführt. Bemerkenswert waren die landschaftlichen Unterschiede, die wir an diesem Tag erfahren haben. Von den berauschend grünen Bergen rund um das Sunshine Valley zu Beginn des Tages bis zur vergleichsweise trockenen Gegend am Okanagan Lake bei einigen Graden höherer Temperatur.

Okanagan Lake

Camper auf dem Stellplatz am Okanagan Lake

Da wir mit dem See unser Tagesziel bereits erreicht haben und es nun auch schon deutlich am Nachmittag war, haben wir uns für einen Stellplatz direkt am Ufer des riesigen Sees auf dem Okanagan Lake Provincial Park zwischen Summerland und Peachland (noch Fragen zum Klima?) entschieden. Ein schöner Platz mit sauberen Waschräumen und nettem Blick auf den See. Hier haben wir dann auch erstmalig das Camperfeeling gehabt, dass sich erst einstellt, wenn die ersten Feuer brennen. Selbst haben wir allerdings auf Feuer verzichtet, nach der ersten längeren Fahrt war uns eher nach früher Nachtruhe. Um die zu gewährleisten, haben wir auch direkt nach dem Einparken den Stellplatz nochmal gewechselt, nachdem wir auf dem Nachbarstellplatz schon die Trichter und Schläuche für die vermutlich am Abend geplante Party gesehen hatten. Durch den Wechsel war uns dann das Einschlafen beim sanften Wellenrauschen vergönnt.