Revelstoke
Der Tag begann mit dem Frühstück auf dem KOA-Campground in Revelstoke. Nach der Nutzung der sehr sauberen und beheizten Waschräume konnte dann auch der Liste der Tiersichtungen ein Streifenhörnchen hinzugefügt werden.
Da wir einen Stellplatz mit Full Hook-Up hatten, Konnten wir vor der Abfahrt noch bequem dumpen und den Frischwassertank auffüllen. Benzin hatten wir aufgrund des großen Tanks und des letzten Tankstopps in Kelowna noch reichlich und so konnten wir uns ohne Verzögerung aufmachen Richtung Golden. Direkt nach der Abfahrt startet quasi die Tour durch die Nationalparks von British Columbia mit dem Mt. Revelstoke National Park. Unterwegs konnten wir von der Straße aus einen Elch sehen. Leider gab es keine vernünftige Gelegenheit zu stoppen (was andere Touristen aber nicht davon abhielt), sodass wir keine Fotos von diesem majestätischen Tier machen konnten.
Im Anschluss kamen wir auch schon im Glacier National Park an und ich erinnerte mich im mittlerweile zweiten Nationalpark daran, noch gar keinen Parkpass gekauft zu haben, der ja für die Durchfahrt durch die Parks Pflicht ist und jederzeit vorzeigbar sein muss. Zum Glück konnten wir das auf dem Rogers Pass mitten im Glacier NP nachholen. Wir haben für uns gleich den Annual Pass gekauft, der für ein Jahr zum Betreten aller Nationalparks berechtigt. Dieser Pass rechnet sich ab einem Aufenthalt von sieben Tagen in den Parks, geplant hatten wir 8–10 Tage in diesem Gebiet – und wer weiß schon, wann einen das Schicksal das nächste Mal nach Canada verschlägt. Wir haben dann noch ein paar Minuten in der Ausstellung im Besucherzentrum verbracht und uns auf dem Parkplatz die Beine vertreten. Wegen der Wolken und des Nebels, die uns schon den ganzen Tag begleiteten, war leider von der Landschaft nicht viel zu sehen. Nur manchmal tat sich ein Loch auf und zeigte den auf dem Foto zu sehenden majestätischen und durch die Wolkenfetzen leicht dramatischen Anblick.
Golden
Eine Stadt mit diesem Namen sollte schön sein, finde ich. Oben am Highway fanden wir aber nur die übliche Ansammlung von Tankstellen und (nicht sehr sauberen) Imbissbuden. Unten im Zentrum war es an diesem Sonntag ziemlich tot und es war deutlich zu spüren, dass hier der Sommer vorbei war und die Wintersaison noch nicht annähernd angefangen hatte. Es war noch nicht einmal ein Kaffee zu bekommen, weshalb wir dann schnell wieder zum Highway zurückgefahren sind. Zur Entlastung der Stadt muss man sagen, dass ein späterer Blick auf die Karte zeigte, dass ein großer Teil von Golden auf der anderen Flussseite liegt und wir diesen Teil gar nicht gesehen haben. Vielleicht zeigt Golden ja dort sein schönes Gesicht und wir sollten der Stadt auf der nächsten Tour noch eine Chance geben.
Die Spiral Tunnels
Für Eisenbahnfreunde ebenso wie für Leute, die an der Geschichte der Erschließung Canadas interessiert sind, sind die Spiral Tunnels kurz vor der Grenze zwischen British Columbia und Alberta ein absolutes Highlight. Direkt am Highway gibt es einen Pullout, von dem man einen tollen Blick auf den Lower Spiral Tunnel hat und sich über die Geschichte und den Hintergrund dieser Tunnel informieren kann. Angelegt wurden sie, um der Bahnstrecke das starke Gefälle zu nehmen, das an dieser Stelle schon zu zahlreichen schweren Unfällen geführt hatte.
Wir hatten das Glück, sofort nach unserer Ankunft am Viewpoint einen Zug beobachten zu können. Nicht nur das allein sondern auch noch die Tatsache, dass der Zug lang genug war, dass wir ihn an beiden Enden des Tunnels gleichzeitig sehen konnten (s. Foto), hat bei einigen anderen Touristen zu kaum verhohlenem, wenn auch wohlwollendem Neid beigetragen. Freundlich, wie man hier ist, wurde also nur unser gutes Timing gelobt.
Wegen des nicht sehr ansprechenden Wetters haben wir weitere Stopps an diesem Tag ausgelassen und sind durchgefahren bis zu unserem Tagesziel Banff.
Banff
Banff sollte unsere Station für die nächsten Tage sein. Wir haben dann auch gleich einen schönen Stellplatz auf dem Campground Tunnel Mountain Village 2 bekommen, fast direkt neben der Shuttle-Haltestelle, von der alle zwanzig Minuten ein Bus ins Zentrum von Banff fuhr. Das Wetter war für den Rest des Tages trocken, wenn auch ziemlich kalt.
Banff ist natürlich eine reine Touristenstadt, bietet dafür aber auch einige Annehmlichkeiten, die uns ganz gelegen kamen, wie z. B. durchaus nette Pubs und Restaurants. Wir haben dann noch für ganze 75 CAD Ansichtskarten gekauft, die allerdings nur so teuer waren, weil sie schon für den internationalen Versand frankiert waren, und haben dann die Rückfahrt im Shuttle angetreten und den Tag müde beendet. In den nächsten Tagen sollte es ruhiger werden und erstmalig seit der Übernahme des Campers stand keine Weiterfahrt auf dem Plan. Stattdessen waren noch zwei weitere Nächte in Banff geplant.