Vancouver, Granville Island und Stanley Park, Tag 2

Tag zwei begann mit einem Frühstück bei einem der zahlreichen Starbucks, die in der Umgebung des Hotels zu finden waren. Aus dem Hoteleingang heraus nicht rechts zur Robson Street sondern links fanden wir einen Starbucks, dessen ruhige Terrasse sich auf einen offen gestalteten Platz am Rande von Yaletown öffnete. Ideal für das Frühstück und einen anschließenden Bummel durch Yaletown. Während des Frühstücks konnte dann noch dank der in jedem Laden der Kette kostenlos vorhandenen WLAN-Zugangs Problemlösung für einen Kunden betrieben werden. Das war dann auch glücklicherweise die letzte Begegnung mit geschäftlichen Dingen für die gesamte Reisedauer.

Von der Anlegestelle an der Davie Street aus haben wir dann den Aquabus nach Granville Island genommen. Für kleines Geld bekommt man im Aquabus noch einen schönen Blick auf Yaletown und den südlichen Bereich von Downtown Vancouver. In dem kleinen Boot, das zum Personenverkehr rund um die Halbinsel eingesetzt wird, spürt man jede kleine Welle. Wer aber nicht überempfindlich ist, sollte keine Probleme haben und kann und sollte die Fahrt nach Granville Island genießen.

Granville Island

Blick von der oberen Ebene aus auf den Public Market auf Granville Island

Sehenswert ist auf Granville Island neben der Vielzahl an Geschäften für Kunsthandwerk eindeutig der Public Market. Einschlägige Reiseführer hatten uns zum Glück vorgewarnt, dass wir vermutlich nicht die einzigen Touristen auf dem Markt sein würden; umso mehr hat es sich gelohnt, den Besuch auf den Tagesanfang und damit auch auf den Beginn des Marktes zu legen. Die Vielfalt an frischen Früchten und Spezialitäten aus allen in Vancouver vertretenen Kulturkreisen (und das sind einige) lässt sich einfach besser erfassen und genießen, wenn die Gänge zwischen den Marktständen nur zum Teil bevölkert sind. Der eifrige Aquabusverkehr brachte laufend neue Besucher auf die Insel und der Public Market füllte sich zusehends.

Der Hunger in der Mittagszeit konnte problemlos an einigen der verschiedenen Imbissstände gestillt werden; für jeden Geschmack lässt sich hier etwas Passendes finden. Das Wetter hielt sich weiterhin bei angenehmen Temperaturen und reichlich Sonnenschein und einer Runde über die Insel schloss sich dann noch eine entspannte Pause auf einer Bank neben dem berühmten Restaurant Bridges an, begleitet von einem ziemlich guten Straßenmusiker, der mit seiner Gitarre und angenehmer Stimme gut und unaufdringlich dafür warb, seinen Gitarrenkofferm mit Kleingeld zu füllen.

Blick von Granville Island über den False Creek auf die Burrard Bridge und Downtown Vancouver

Der Blick über den False Creek Richtung Burrard Bridge wurde immer wieder durch einen der Seehunde (Harbor Seals) abgelenkt, die in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen ihre Köpfe aus dem Wasser streckten. Wäre es vielleicht doch eine gute Idee gewesen, ein Kajak zu mieten und sich den Tieren so ein wenig besser nähern zu können?

Inukshuk, eine aus Steinen errichtete traditionelle Statue

Mit der Fähranbindung ging es anschließend zum Aquatic Centre, wo wir also quasi wieder Festland betraten. Von der Anlegestelle ging es dann über den Sea Wall Richtung Stanley Park, vorbei am Inukshuk, der den Strand an der English Bay im Süden begrenzt. An diesem Dienstag Mittag war der Strand vollkommen menschenleer, was am Wochenende bei solchem Wetter ganz anders aussieht, wie wir knapp drei Wochen später feststellen sollten.

Vancouver Aquarium

Seeotter im Vancouver Aquarium

Vom Second Beach aus sind wir dann an der Stadtseite des Stanley Parks entlang zum Vancouver Aquarium gelaufen. Das Aquarium selbst ist im Vergleich zu anderen Aquarien, die wir kennen, keine große Show und ist für sich betrachtet eventuell auch nicht den Eintrittspreis wert. Man muss sich aber klarmachen, dass mit den Eintrittsgeldern auch der Artenschutz in British Columbia finanziert wird, so gesehen ist der Eintritt dann also eine gute und nachhaltige Investition. Die Angestellten im Aquarium stellen Kanadas Tierwelt mit spürbarer Begeisterung vor und machen in ihren Ausführungen auch immer wieder auf problematische Umstände wie den Klimawandel aufmerksam, die die Fauna nicht nur British Columbias gefährden.

Besonders nett war eine der Mitarbeiterinnen im Aquarium, die uns auf eine einfache Frage nach der Richtung einen viertelstündigen Vortrag inkl. privater Filmvorführung auf ihrem Smartphone hielt. Die Seeotter hatten es ihr offensichtlich angetan und sie war spürbar mit dem Herzen bei der Sache. Solche Mitarbeiter darf sich jeder Arbeitgeber nur wünschen. Abgesehen davon war diese Freundlichkeit für uns natürlich noch ungewohnt, da wir im Bezug auf das soziale Miteinander noch im deutschen Modus liefen. In den nächsten Wochen sollten wir noch feststellen, dass man in Kanada ein anderes Niveau der Freundlichkeit gegenüber Fremden pflegt. Hat man sich daran erst gewöhnt, ist die Rückkehr nach Deutschland geradezu ein Kulturschock.

Skyline von Vancouver, vom Stanley Park aus gesehen

Nach Verlassen des Aquariums waren wir noch ein wenig im Stanley Park unterwegs. Da wir allerdings schon seit dem frühen Morgen pausenlos auf den Beinen waren, beschränkte sich das eher auf einen kurzen Spaziergang und wir waren froh, am Parkrand einen Bus zu erwischen, der uns bis zur Public Library in direkter Nähe des Hotels brachte. Wir ließen uns dann noch in Jimmy’s Tap House Cocktails, einen leider etwas verbrannten Burger und leckeres lokales Bier servieren und erklärten den Abend mit Blick auf die interessante Architektur der Public Library für beendet. Auf dem Weg zum Hotel wurde dann noch Brot für das Frühstück am nächsten Morgen gekauft. Nutella gehörte eh zum Reiseproviant.

Wildlife

Ich hatte mich an diesem Tag entschlossen, eine Liste der von uns wahrgenommenen Tiere zu führen. Heute konnte die Liste mit Seehunden, Schildkröten, Reihern, Wildgänsen, Eichhörnchen und Waschbären eröffnet werden.