Bridge Lake am Fishing Highway (24), Tag 14

Frühstück am Bridge Lake

Frühstück auf dem Campingplatz am Bridge Lake

Der Campingplatz am Bridge Lake, das Cottonwood Bay Resort, liegt einfach traumhaft. Wir hatten das Glück, dass einer der Dauercamper, die es auf diesem schönen Platz reichlich gibt, nicht mehr an schönes Wetter glauben wollte und seinen Platz schon verlassen hatte. Am vorausgegangenen Wochenende hat es wohl schon den ersten Schnee gegeben und die Camper oder Wohnwagen wurden schon winterfest gemacht. So kamen wir beim Frühstück in den Genuss eines wunderbaren Seeblicks von unserer Campsite aus. Aber auch die anderen Stellplätze sahen super aus. Ich glaube nicht, dass es auf dem ganzen Campground einen wirklich schlechten Platz gibt.

Ausblick auf den Bridge Lake

Zum Seeblick gesellte sich noch strahlender Sonnenschein und ein paar Schäfchenwolken – was will man mehr an einem Tag Ende September (-> 26.9.2010)? Der heftige Wind, der am Vortag noch zu mehreren Stunden Stromausfall in der Gegen geführt hatte, hatte sich in der Nacht gelegt und zurück blieb nur eine kleine Brise.

Camping am See – himmlische Ruhe inklusive

Teil des Campgrounds am Bridge Lake

Außer uns ist der Platz fast verlassen und die absolute Abwesenheit von Handysignalen macht die Ruhe perfekt. Ein Fernsprecher (Telefonzelle) ist aber vorhanden und im Office bei den sympathischen Besitzern des Platzes gibt es auch einen Internetzugang. Wer sich nicht völlig aus der Welt zurückziehen möchte oder kann, ist also bestens versorgt.

Obwohl unsere Campsite schon traumhaft gelegen war, haben wir dann doch einen der Bootsanleger okkupiert und die weitestgehende Stille genossen. Die Dauercamper waren fast alle weg und vom Rest war nichts zu hören oder zu sehen. Auf dem Steg zu sitzen oder zu liegen, Libellen und Vögel zu beobachten, das Reisetagebuch fortzuführen oder einfach die Gedanken schweifen zu lassen, war so wunderbar, dass die Erinnerung noch lange nicht verblasst ist.

Lachse im See

Lachse im Bridge Lake

Direkt vom Steg aus waren im flachen Wasser Lachse zu beobachten. Die Lachse haben am Ende ihrer Lebensspanne einen knallroten Körper und einen eher missgestalteten Kopf. Laut Auskunft unserer Gastgeberin Eva-Maria sollte man sie in diesem Zustand aber nicht mehr esse; das Fleisch sei zu wabbelig und nicht mehr wohlschmeckend. Pures Fett, vermute ich. Die Bären wird es kurz vor der Winterruhe freuen.

Labrador Retriever Maja

Die beiden Labradorhündinnen Maja (Foto) und Gypsie lies das auch unbeeindruckt, gefangen haben sie allerdings auch nichts, obwohl sie sichtbares Interesse zeigten und auch für die Rückrufe durch das Frauchen wenig empfänglich waren. Laut ihr hielt sich das Fischerglück der beiden wunderschönen Labradore auch sehr in Grenzen.

Squirrel neben einer Lkw-Felge als Feuerstelle

Auf dem Stellplatz gab es auch wieder die nicht unübliche Lkw-Felge als Feuerstelle, die im nebenstehenden Bild als Dekoration für das Porträt des putzigen Squirrels dient. Um die Feuerstelle nutzen zu können, habe ich für 5 CAD dem Gastgeber noch eine kleine Schubkarrenladung Holz abgekauft. Die Menge ist gerade ausreichend für ein kleines stimmungsvolles Feuer. Möchte man länger sitzen, sollte man sich gleich zwei Schubkarren kaufen. Nachdem die Sonne untergegangen war, wurde es aber sehr schnell wieder ziemlich kühl und es reichte, den Abend am Feuer mit Pasta und Rotwein ausklingen zu lassen. Ein Gläschen Whisky war der perfekte Abschluss für einen perfekten Tag.

Der Bridge Lake – und insbesondere das Cottonwood Bay Resort – ist einer der Orte in Westkanada, die es verdient hätten, auch mehr als zwei Übernachtungen dort zu verbringen. Ich kann nur empfehlen, ein paar Tage mehr für einen Besuch einzuplanen. Die Gegend ist wunderschön und der See lädt zu Bootstouren ein. Wir wären gern noch länger geblieben aber es gab noch so viel anderes zu sehen und zu besuchen. Das ist vermutlich das größte Problem an einer Rundreise durch Kanada: Man möchte immer und überall (wo keine japanischen Touristen sind) mehr Zeit verbringen und möchte gleichzeitig immer noch weiterfahren, um auch die nächste Entdeckung noch mitnehmen zu können.